Saarländische Spitzengymnastinnen freuen sich über Deutsche Vizemeisterschaft in der Rhythmischen Sportgymnastik

Saarländische Spitzengymnastinnen freuen sich über Deutsche Vizemeisterschaft in der Rhythmischen Sportgymnastik

Saarländische Spitzengymnastinnen freuen sich über Deutsche Vizemeisterschaft in der Rhythmischen Sportgymnastik

Bereits Monate vor dem Saisonhöhepunkt trainierten die sieben Gymnastinnen des TV St. Wendel täglich drei bis vier Stunden an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken, die letzten Wochen bei enormen Temperaturen. Doch eigentlich sind die Sportlerinnen schon seit vielen Jahren ein eingeschworenes Team, wurden gefördert und ausgebildet im Landestraining an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken, in enger Zusammenarbeit von Landessportverband, Fachverband und Gymnasium am Rotenbühl.

Xenia Mauer aus Güdingen, Pauline Köhler aus Eschringen, Regina Krivoseev aus Rehlingen, Diana Bernhardt aus Saarlouis, Angelina Fink aus St.Ingbert, Emma Klein aus Saarbrücken-Rotenbühl und Elisabeth Polzin-Kvasova aus Ottweiler bewiesen auch schon im letzten Jahr bei den im Rahmen der FINALS ausgetragenen Deutschen Meisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik ihre Klasse. Damals standen sie als drittplatzierte Gruppe auf dem Siegerpodest im Mehrkampf. Auch in diesem Jahr war die Motivation extrem hoch und die Mannschaft, die von Trainerin Karin Schalda-Junk vorbereitet wurde, wollte das bestmögliche auf die Fläche zaubern.

Das Niveau der anderen Teams aus ganz Deutschland war kaum einzuschätzen, da man keine der konkurrierenden Gruppen bisher bei den Vorbereitungsturnieren der Saison gesehen hatte. Von daher blieb den jungen Sportlerinnen zwischen 15 und 18 Jahren nur das Vertrauen auf das eigene Können. Aber auch daran hatte man gemeinsam mit Mentaltrainerin Samira Parkas-Çiçek intensiv gearbeitet.

Insgesamt hatte das St. Wendeler Team also ein recht sicheres Gefühl vor der Abfahrt zur Deutschen Meisterschaft am 05. Juli 2023 nach Düsseldorf. Die Vorbereitung war weitgehend verletzungsfrei, sehr routiniert und relativ reibungslos verlaufen. Auch die Stimmung während des Aufenthaltes in Düsseldorf war sehr harmonisch. Weit weg waren beispielsweise für Xenia, die die Gruppe als Teamkapitänin immer wieder gestärkt hatte, die letzten Monate mit einer doch sehr anstrengenden, aber erfolgreichen Abiturvorbereitungszeit. Auch Emmas Zweifel aufgrund langwieriger Verletzungssorgen und einer etwas weniger intensiven Wettkampferfahrung waren in Düsseldorf komplett vergessen. Cheftrainerin Karin Schalda-Junk hatte immer wieder an den Zusammenhalt im Team appelliert und bereits mittwochs nach dem Podiumstraining im Düsseldorfer PSD BANK DOME war die erste Nervosität bereits verflogen.

Äußerst motiviert und auf den Punkt fokussiert ging die Mannschaft schließlich am Donnerstagabend in ihren Mehrkampf. Die Halle war riesig, die Atmosphäre atemberaubend und die Anspannung auch beim Publikum enorm. Höchste Würfe, schwierigste Geräte- und Körpertechniken mussten nun passend zur Musik, synchron und ausdrucksstark abgerufen werden. Das St. Wendeler Team startete als zweite Gruppe in den Wettkampf. Sowohl mit ihrer Choreografie mit fünf Reifen als auch mit drei Bändern und zwei Bällen konnten die jungen Damen stabile und ausdrucksstarke Vorträge präsentieren. Wieviel die vom Kampfgericht vergebene Bewertung letztendlich wert sein würde, erfuhr man erst nach dem Auftritt der letzten Gruppe. Die Vorträge der Saarländerinnen wurden mit der zweithöchsten Benotung bewertet und so feierte man schließlich gemeinsam mit den mitgereisten Schlachtenbummlern den Deutschen Vizemeistertitel im Gruppenmehrkampf! Erster wurde hier das Team des TV Dahn. Doch die erfolgreiche Reise war noch nicht zu ende, denn die sieben Athletinnen konnten bei den Einzelfinals am Freitag noch eine weitere Silbermedaille mit ihrer Reifenübung und Bronze im Finale mit drei Bändern und zwei Bällen gewinnen. Die Siegerehrungen mit mitreißender Musik, spektakulärer Beleuchtung und Feuerwerk werden sicherlich mit am längsten in Erinnerung bleiben. Nach den aufregenden Gruppenwettkämpfen gingen dann ebenfalls freitags Pauline Köhler und Diana Bernhardt vom TV St. Wendel im Einzelvierkampf mit Ball, Band, Reifen und Keulen an den Start und belegten die Plätze 10 (Pauline) und 13 (Diana).

“Es ist bemerkenswert mit welcher Souveränität und Leichtigkeit sich die Gymnastinnen bei ihren Gruppenauftritten präsentierten. Das ist das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit und bestem Verständnis untereinander. Im Einzel haben Pauline und Diana Unglaubliches geleistet. Vom Siegerpodest der Gruppe sofort auf die Wettkampffläche im Einzel und das mit tollen Übungen!” kommentierte Karin Schalda-Junk nach dem Wettkampf.

Ein grandioses Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass die Sportart innerhalb des Fachverbandes fördertechnisch radikal abgestuft wurde und es seit fast zwei Jahren keine verantwortliche Verbandstrainerin mehr für die Rhythmische Sportgymnastik im Saarland gibt. Für die Sportgymnastinnen des TV St. Wendel geht es aber jetzt erstmal in die wohlverdiente Sommerpause, bevor sie dann bereits Ende September beim ersten Wettkampf in der 1.Bundesliga wieder auf dem Wettkampfteppich stehen.

(Schalda-Junk)